Wie alles begann

Opportunity International

davidbussauDavid Bussau, erfolgreicher Unternehmer aus Australien, wuchs als Waise auf und arbeitete sich aus schwierigen Verhältnissen hoch. Seine erfolgreiche Unternehmerkarriere begann er schon als fünfzehnjähriger Teenager mit einem gemieteten Hot Dog Stand. Danach ging es steil bergauf mit einer Lebensmittel- und Restaurantkette und später mit einem großen Bauunternehmen. Schon in den siebziger Jahren engagierte er sich für die Armen. Dabei lernte er die Grenzen traditioneller Entwicklungshilfe kennen. Er organisierte für ein indonesisches Dorf eine Schule und die Wasserversorgung. Doch die Dorfbewohner konnten es sich nicht leisten, ihre Kinder zum Unterricht zu schicken. Die Menschen blieben arm und abhängig. Von da an ermutigte er arme Menschen, ihr Leben – so wie er vor vielen Jahren – selbst in die Hand zu nehmen. Dem indonesischen Vorarbeiter Ketut Suwiria lieh er 50 australische Dollar. Dieser kleine Kredit ermöglichte Ketut den Kauf einer Nähmaschine – seine Frau und er konnten eine kleine Schneiderei eröffnen. Nach sechs Monaten war Ketut in der Lage, Bussau den Kredit zurückzuzahlen. Ketut gründete später ein Möbel-Import-Export-Unternehmen sowie ein Taxi-Geschäft und schaffte damit weitere Arbeitsplätze in seiner Gemeinde.

Bussau hatte erkannt: schon ein kleiner Kredit befähigt Menschen, ihr Leben tiefgreifend zu verändern. Er förderte immer mehr Bäuerinnen und Bauern und Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmer, indem er ihnen aus seinem Privatvermögen kleine Geldbeträge lieh. Damit half er ihnen aus ihrer Notlage und setzte ihre unternehmerische Energie frei. Die Menschen zahlten ihm den Kredit zurück und er verlieh das Geld erneut an weitere Menschen – ein Kreislauf entstand.

Etwa zur gleichen Zeit (1971) kam auch der amerikanische Geschäftsmann Al Whittaker (Präsident der Bristol-Meyers Gruppe, einem der größten pharmazeutischen Unternehmen weltweit) zu dem Schluss, dass arme Menschen durch die Möglichkeit einer Arbeit in die Lage versetzt werden, ihre Probleme selbst zu lösen und sich aus dem Armutskreislauf befreien können. Er folgte dem Ruf Jesus Christus, den Armen zu dienen, aber in einer Art und Weise, die von seiner Unternehmererfahrung geprägt war.

Al Whittaker trat als Präsident von Bristol-Meyers zurück und gründete 1971 das „Institute for International Development Incorporated“ (IIDI), indem er Aktien einlöste, die er als Teil seiner Ablösung als Führungskraft bei Bristol Myers erhalten hatte. IIDI schuf Arbeitsplätze, indem es Kredite an einzelne Unternehmer vergab, damit diese ihre Geschäfte ausbauen und somit mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen konnten. IIDI vergab zunächst Kredite in Kolumbien. Carlos Moreno war der erste Kreditnehmer in Kolumbien, der 1971 einen Mikrokredit für seinen Tee- und Gewürzladen bekam.

1979 schlossen sich die Al Whittaker und David Bussau unter dem Banner Opportunity International zusammen. So entstand aus zwei regionalen Bemühungen eine internationale Bewegung.

Opportunity International Deutschland

KarlSchockKarl Schock, christlicher Unternehmer aus Schorndorf, lernte 1985 David Bussau kennen und war begeistert: Kleingewerbeförderung als effektives Konzept, um Armut wirksam zu bekämpfen. Mittel aus Schocks Privatvermögen waren 1996 die Basis für den Grundstock der Stiftung Opportunity International Deutschland. Karl Schock setzt sich immer noch aktiv für die Stiftung ein – nun als Ehrenvorsitzender.