Unterstützen – Überprüfen – Verbessern

Zu den Grundsätzen unserer Tätigkeit zählt die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Nur wenn wir die Menschen in unseren Fokusländern als Partner verstehen, kann unsere Hilfe eine effektive und ganzheitliche Entwicklung bewirken. Wenn uns Partnerorganisationen von strukturellen Entwicklungsbarrieren vor Ort berichten und es Ansätze gibt, mit denen wir die Perspektiven der Menschen verbessern können, versuchen wir, diese  Herausforderungen in einem gemeinsamen Projekt anzugehen. In vielen unserer Projekte entstehen diese Perspektiven durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen, Gesundheitsversorgung sowie Wissen und Bildung.

Partnerschaftliche Projektentwicklung
Gemeinsam mit der jeweiligen Partnerorganisation besprechen wir die Projektideen sowie die Rahmenbedingungen und Kosten für ein neues Projektvorhaben. Um ein Projekt von Anfang an wirkungsvoll gestalten zu können, müssen wir die Herausforderungen und Bedarfe, auf die das Projekt reagieren soll, klar identifizieren. Die Wirkung, die für unsere Zielgruppe erreicht werden soll, ist der Ausgangspunkt für die Konzeption der Projektmaßnahmen. Damit wir diese Wirkung belegen können, legen wir gemeinsam Ziele und Indikatoren fest. Da die Ursachen für Notlagen und strukturelle Armut immer komplexer werden, müssen für eine nachhaltige Entwicklung soziale, wirtschaftliche und ökologische Bedürfnisse berücksichtigt werden. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung sind unsere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Gemeinsames Projektmanagement für bessere Wirkung
Unsere Partnerorganisationen vor Ort sind für die Leitung und Umsetzung eines Projektes verantwortlich. Während der Projektlaufzeit tauschen wir uns mit ihnen kontinuierlich über Projektentwicklungen aus. Dies geschieht durch Berichte, Online-Video-Konferenzen und regelmäßige Projektbesuche. Vor Ort treffen wir Projektbegünstigte, führen Interviews, lassen uns Erfolge und Misserfolge erklären, diskutieren mögliche Anpassungen und prüfen die zweckbestimmte Verwendung der eingesetzten Spenden. Das Erreichen von Teilzielen und des Gesamtziels wird durch die Partnerorganisation und uns regelmäßig überprüft. Dabei werden die Fortschritte mit der Ausgangssituation verglichen. Durch die enge Begleitung der Projektbegünstigten und das Monitoring durch unsere Partner sollen Risiken und Herausforderungen frühzeitig erkannt und – wo notwendig – gegengesteuert werden. Dabei wird nicht nur die wirtschaftliche Situation der  Projektbegünstigten angeschaut, sondern auch, ob sich andere Bereiche ihres Lebens verändert haben. Dazu gehören zum Beispiel die Ernährungssituation und Schulbesuche der Kinder. Über Fortschritte und Herausforderungen werden regelmäßig Berichte verfasst, die wir unseren Unterstützerinnen und Unterstützern zur Verfügung stellen.

Social Performance Management
Das sogenannte „Social Performance Management” (SPM) ist ein Ansatz, der die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten in den Mittelpunkt aller Entscheidungen einer Mikrofinanzinstitution stellt. Ausgangspunkt ist dabei eine soziale Strategie, die von allen Mitarbeitenden umgesetzt wird. Mikrofinanzinstitute mit einem ausgeprägten SPM entwickeln Produkte, die vor allem benachteiligten und ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen helfen, in wirtschaftliche Chancen zu investieren, Vermögen aufzubauen und ihren finanziellen Bedarf zu decken. Stand früher die rein wirtschaftliche Entwicklung der Klientinnen und Klienten im Vordergrund der Untersuchungen, möchten SPM-Teams heute ebenfalls wissen, ob die Mikrofinanzangebote tiefgreifende Veränderungen in den persönlichen und sozialen Lebensbereichen herbeiführen.

Das Opportunity-Netzwerk geht diesen Weg seit vielen Jahren. Das Opportunity„Social Performance Management”-Team überprüft, ob die Mikrofinanzpartner vor Ort den auferlegten sozialen Auftrag erfüllen. Das Team unterstützt die Partner dabei, relevante, zuverlässige soziale Daten mithilfe einer Reihe von sozialen Indikatoren zu sammeln. Anhand von Berichten und Instrumenten, wie beispielsweise Audits oder Erhebungen zur Armutsmessung, werden die Veränderungen bei den Klientinnen und Klienten festgehalten und bewertet. Die gesammelten Daten helfen, die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten besser zu verstehen und passende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die für die jeweiligen Bedarfe am effektivsten sind.