Malawi: Sichere Ernte trotz Klimawandel
für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern

HERAUSFORDERUNGEN

Malawi ist ein ländlich geprägtes Binnenland in Süd-Ost Afrika mit ca. 19 Mio. Einwohnern. Die malawische Regierung hat in den letzten Jahren viele Reformen umgesetzt, um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu stärken. Dennoch lebt die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Jedes Jahr leiden durchschnittlich 1,73 Millionen Menschen in Malawi zwischen November und März, also vor der Erntezeit, unter Ernährungsunsicherheit.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Malawi sind für ihr Überleben auf Regenfeldbau angewiesen. Der Regenfeldbau ist eine Form des Bodenbaus, die ausschließlich mit Wasser aus Niederschlägen und damit ohne zusätzliche künstliche Bewässerung betrieben wird. Angesichts des schwindenden Zugangs zu Land (durchschnittlich 1 Hektar pro Familie) in Verbindung mit zunehmenden Dürre- und Überschwemmungszyklen ist dies eine prekäre Lebensgrundlage. Aufgrund der Armut und der starken Abhängigkeit von der Regenfeldwirtschaft haben die FAO und andere Organisationen Malawi als eines der Länder hervorgehoben, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind (FAO, 2017).

Die Mittelgebirgsregion Mulanje im Süden des Landes ist vermehrt einem Wechsel aus Dürre und Starkregen ausgesetzt und war zuletzt stark betroffen von den heftigsten je gemessenen Zyklonen in zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2022 und 2023). Gleichzeitig nimmt die Bodenfruchtbarkeit und Wasserspeicherung landwirtschaftlicher Flächen in Mulanje durch intensive, monokulturelle Bewirtschaftung und den Einsatz von anorganischen Düngemitteln stetig ab. Dies bedroht die Lebensgrundlagen kleinbäuerlicher Haushalte, welche zunehmend gefährdet sind, durch klimatische Schocks in die extreme Armut abzurutschen.

DIE METHODE

Die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit ist zentral für die Steigerung von Erträgen und die Wasserrückhaltung des Bodens. Sie ist ein wichtiger Faktor, um Schäden durch Wetterextreme zu begrenzen. Die regenerative Landwirtschaft stellt eine kostengünstige, naturbasierte Methode dar, um landwirtschaftliche Böden zu verbessern. Im Rahmen des Projekts erlernen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern lokal angepasste Methoden regenerativer Landwirtschaft. Gleichzeitig werden ihre unternehmerischen Kompetenzen und ihr Zugang zu Finanzdienstleistungen gestärkt, damit sie den Übergang zur regenerativen Landwirtschaft auch finanziell leisten können und ihre Einkommen verbessern können.

PROJEKTZIELE

6.000 kleinbäuerliche Haushalte im Distrikt Mulanje können mithilfe von regenerativer Landwirtschaft, Diversifizierung von Einkommen und landwirtschaftlicher Beratung im Rahmen ihrer Spargruppen das Risiko von klimabedingtem Verlust ihrer Lebensgrundlagen nachhaltig verringern. Der Zugang zu armutsorientierten Finanzdienstleistungen ermöglicht ihnen die Investition in die Verbesserung ihrer Anbaumethoden.

AKTIVITÄTEN

Förderung der regenerativen Landwirtschaft: Unterstützung der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Einführung nachhaltiger Anbaumethoden zur Verbesserung der Bodengesundheit, der landwirtschaftlichen Produktivität und der Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme. Hierfür werden sie von lokalen Wissensträgern fortgebildet und begleitet. Auf 70 Demonstrationsparzellen erhalten sie praktische Schulungen und können sich von der Wirksamkeit der neuen Methoden überzeugen.

Stärkung der Finanzkompetenz und des unternehmerischen Wissens der Haushalte und der Spargruppen, in denen sie Mitglied sind: Lokale Wissensträger führen Schulungen durch.

In Zusammenarbeit mit lokalen Finanzdienstleistern: Entwicklung von armutsorientierten Kreditmöglichkeiten, die auf kleinbäuerliche Haushalte zugeschnitten sind. Ermöglichung des Zugangs zu diesen Produkten über die Spargruppen.

Stärkung von Frauen: Durchführung gezielter Maßnahmen zur Verbesserung gleichberechtigter Entscheidungsfindung und Arbeitsteilung in den Haushalten.