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HERAUSFORDERUNGEN
Die fünf Regionen im Norden Ghanas gehören zu den ärmsten Regionen des Landes und haben von dem kontinuierlichen Wirtschaftswachstum seit den 1990er Jahren kaum profitiert. Nach wie vor ist Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Die meisten Menschen betreiben jedoch lediglich Subsistenzlandwirtschaft, nur wenige betreiben kommerzielle Landwirtschaft. Zudem sind wetter- und klimawandelbedingte Ernteausfälle ein wachsendes Problem.
Im Kassena Nankana Distrikt und Bulsa North Distrikt in der Upper East Region bilden Frauen die Mehrheit der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Die Upper East Upper East im Norden Ghanas ist von großer Armut geprägt und hat nur begrenzten Nutzen aus dem wirtschaftlichen Wachstum des Landes seit den 1990er Jahren gezogen. Der Großteil der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft, wobei viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern mit Herausforderungen wie niedriger Bodenfruchtbarkeit, Erosion und unregelmäßigen Niederschlägen kämpfen. Diese Bedingungen führen zu geringen Erträgen, besonders beim Reisanbau, der das Grundnahrungsmittel in Ghana darstellt.
Ein besonders problematischer Aspekt ist die Ungleichheit der Geschlechter. Frauen sind in der Region von Armut und schlechten Arbeitsbedingungen am stärksten betroffen. Obwohl sie einen wichtigen Beitrag zur Landwirtschaft leisten, haben sie oft keinen Zugang zu wichtigen Ressourcen wie besserem Saatgut, Dünger oder Krediten, was ihre Produktionskapazitäten einschränkt. Sie sind auch häufig allein für den Haushalt verantwortlich und leben in von Armut geprägten Verhältnissen, was ihre Lebensqualität weiter beeinträchtigt.
Die Förderung von Kleinbäuerinnen ist daher entscheidend, da sie nicht nur die lokale Nahrungsmittelproduktion steigern kann, sondern auch zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage von Frauen beiträgt. Wenn Frauen den gleichen Zugang zu Ressourcen wie Männer hätten, könnten sie ihre Ernteerträge und Einkommen erheblich steigern. Programme, die ihre Ausbildung in nachhaltigen Anbaumethoden und den Zugang zu Finanzmitteln verbessern, sind daher von großer Bedeutung, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen und die wirtschaftliche Situation der Region langfristig zu verbessern.
DIE METHODE
Im Mittelpunkt des Projekts stehen praxisnahe Schulungen, die gezielt auf die Lebensrealität von 500 Kleinbäuerinnen in den Distrikten Kassena Nankana und Bulsa Northa in der Upper East Region Ghanas abgestimmt sind. Die Frauen, die zwischen 20 und 50 Jahre alt sind und vor allem Subsistenzwirtschaft betreiben, erhalten Zugang zu verbessertem landwirtschaftlichem Wissen, das ihnen helfen soll, ihre Erträge – insbesondere beim Reisanbau – nachhaltig zu steigern.
Die Schulungen werden in enger Zusammenarbeit mit bestehenden lokalen Strukturen durchgeführt: Frauen, die sich bereits in Anbaugruppen oder Spar- und Darlehensvereinigungen organisiert haben, dienen als Multiplikatorinnen und tragen das neue Wissen weiter in ihre Gemeinschaften. Die Schulungen finden in der Nähe ihrer Dörfer statt, werden in der jeweiligen lokalen Sprache durchgeführt und sind an die Lebensrealität der Frauen angepasst – mit praktischen Übungen auf dem Feld, Demonstrationen und gemeinsamer Wissensreflexion.
Thematisch konzentrieren sich die Maßnahmen auf klimaresiliente Anbaumethoden, Bodenverbesserung, angepasste Fruchtfolgen und den Einsatz lokaler, widerstandsfähiger Saatgutsorten. Gleichzeitig werden Kenntnisse zur besseren Lagerung vermittelt und eine Umfrage gemacht, um Wertschöpfungsketten in der Region zu identifizieren, in denen einige der Frauen während der Trockenzeit Beschäftigung finden können.
Darüber hinaus werden die Frauen auch in ihren unternehmerischen Fähigkeiten gestärkt – etwa durch einfache Buchhaltung, Planung von Ausgaben und Einnahmen sowie Grundlagen zu Mikrofinanzierungen. So können sie die wirtschaftlichen Erträge aus der verbesserten Landwirtschaft besser nutzen und gezielter in ihre Familien und kleinen Betriebe investieren.
Begleitend dazu stärken Peer-Learning-Gruppen und Austauschformate das Gemeinschaftsgefühl und die Eigeninitiative. Ziel ist es, das Wissen langfristig in der Gemeinschaft zu verankern und die Frauen als treibende Kraft für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung zu etablieren.
PROJEKTZIELE
500 Frauen im ländlichen Norden Ghanas setzen zur Erhöhung ihres Einkommens Good Agronomic Practices (GAP) und Climate Smart Agriculture (CSA) in ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit um und werden dabei von ihren Ehemännern und Gemeindemitgliedern unterstützt.
Unterziele
– 500 Frauen haben ihre Fähigkeiten in GAP und CSA gestärkt und sich neues Wissen im Bereich Finanzen und zu Geschlechterrollen angeeignet.
– 400 Ehemänner und lokale Führungspersönlichkeiten haben Wissen in den Bereichen CSA und Finanzen erlangt und haben ihr Bewusstsein hinsichtlich Geschlechterrollen sensibilisiert.
– 10 Farmer Support Agents (FSA) und 10 Field Climate Champions (FCC) sind zu Expertinnen in den Bereichen GAP und CSA ausgebildet und teilen ihr Wissen mit den Projektteilnehmenden und den Gemeindemitgliedern.
– Das Problembewusstsein hinsichtlich Klimawandel wurde in der lokalen Bevölkerung und bei lokalen Entscheidungstragenden erhöht und das Fachwissen zu GAP vertieft.
– Das Landwirtschaftsministerium hat sein Fachwissen zu Klimawandel und CSA verbessert und es wurden bei lokalen Vertretenden des Landwirtschaftsministeriums Kapazitäten aufgebaut zur besseren Umsetzung von klimaresilienten Landwirtschaftsprojekten in den zwei Distrikten.
– 500 Frauen konnten mithilfe von landwirtschaftlichen Investitionen und Krediten sowie SMS-Wetterinformationen ihre landwirtschaftliche Produktivität erhöhen und die Ernte mit einer Versicherung absichern.
AKTIVITÄTEN
– Kapazitätsaufbau bei der lokalen Partnerorganisation Sinapi zu Klimawandel und CSA
– Praktische und theoretische Schulungen von 500 Kleinbäuerinnen in den Bereichen GAP, CSA, Finanzen und Geschlechterrollen
– Schulung von 400 Ehemännern und lokalen Führungspersönlichkeiten zu CSA, Finanzen und Geschlechterrollen
– Ausbildung von 10 Farmer Support Agents und 10 Field Climate Champions in den Bereichen GAP und CSA
– Entwicklung von Handbüchern, Sensibilisierungs- und Kommunikationsmaterial
– Veranstaltungen zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung in den Gemeinden
– Workshops und Gesprächsrunden mit dem Landwirtschaftsministerium zum Aufbau von Kompetenzen
– Auszahlung von landwirtschaftlichen Darlehen und Abschluss von Ernteversicherungen
– Diversifizierung von Einkommen und Schulungen der Frauen in Kleingewerbe