Mitte März wurde Malawi von Zyklon Freddy schwer getroffen. Auch viele unserer Projektteilnehmenden sind betroffen.

Sie haben es wahrscheinlich in den Medien mitbekommen – im März wütete Zyklon Freddy über Madagaskar, Malawi und Mosambik und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Es handelte sich vermutlich um den stärksten und langanhaltendsten Wirbelsturm, der bis heute gemessen wurde. Der Süden von Malawi, wo auch unsere Projektregion Blantyre liegt, wurde besonders stark getroffen. Bisher wurden über 1000 Todesopfer in Malawi gezählt. Unzählige Menschen sind verletzt und über 600 Menschen werden noch vermisst. Mindestens 650.000 Menschen haben durch starke Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche ihr Zuhause verloren.

Unter den Betroffenen sind auch viele unserer 120 Ultra-Poor-Projektteilnehmenden. Im Rahmen des Projektes hatten sich diese Familien seit nun gut neun Monaten wirtschaftliche Aktivitäten aufgebaut, die als mittel- und langfristige Einkommensquellen dienen sollten.

Zyklon Freddy bedeutet nun für viele unserer Teilnehmenden große Rückschläge auf dem Weg aus der extremen Armut. Von den 120 Familien haben 67 momentan keine sichere Unterkunft mehr, da ihre Häuser ganz oder in Teilen eingestürzt sind. 35 weitere Familien müssen Renovierungsarbeiten durchführen, da ihre Hauswände große Risse aufweisen. Auch die Einkommensquellen vieler Familien sind betroffen: Viele Nutztiere kamen ums Leben, die Stallungen wurden zerstört und viele Menschen haben ihre Waren verloren, mit denen sie Handel betreiben. Damit die Familien wieder in die Lage versetzt werden, den Weg in ein besseres Leben eigenständig weitergehen zu können, sind nun einige zusätzliche Maßnahmen zur Wiederaufbauhilfe nötig. Außerdem sollen ebenfalls andere Familien in den Gemeinden, die besonders hart getroffen wurden, mit Soforthilfe unterstützt werden.

Wir haben deshalb einen Nothilfe-Fonds angelegt, um den Menschen schnell zu helfen. Dieser wird freundlicherweise durch unseren langjährigen Kooperationspartner Deichmann-Stiftung finanziert, die schnell und unkompliziert geholfen hat. Aktuell können wir mithilfe dieses Hilfsfonds dringend benötigte Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Unterkünfte für die vom Zyklon vertriebenen Familien bereitstellen. Viele Menschen haben in einem Flüchtlingslager innerhalb der Gemeinde Zuflucht gefunden.

Die vom Zyklon betroffenen Familien, die an unserem Ultra-Poor-Programm teilnehmen, werden zudem bei der Wiederbeschaffung der Nutztiere und der Waren sowie beim Wiederaufbau der Häuser unterstützt. So soll unter anderem verhindert werden, dass die noch vorhandenen Existenzgrundlagen wie Vieh und Waren für die Kosten des Wiederaufbaus von den Familien verkauft werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die lokale Wirtschaft so schnell und effektiv wie möglich wieder in Schwung kommt. Deshalb werden vor Ort Spar- und Kreditgruppen reaktiviert. So können zunächst etwa 60 Mitglieder Kredite von der Gruppe aufnehmen, die ihnen bei der Wiederaufnahme ihrer unternehmerischen Tätigkeiten helfen. Die Mitglieder können diese Kredite nicht nur für unternehmerische Zwecke nutzen, sondern auch für Schulgebühren, Nahrung und andere Grundbedürfnisse.